top of page
Search

Was kostet eine 24-Stunden Betreuung zu Hause wirklich?

  • Writer: Feroz Ali
    Feroz Ali
  • Aug 8
  • 3 min read
ree

Die Nachfrage nach einer 24-Stunden Betreuung zu Hause steigt kontinuierlich. Immer mehr Familien entscheiden sich dafür, pflegebedürftige Angehörige im vertrauten Umfeld betreuen zu lassen – als Alternative zum Pflegeheim. Dabei stellt sich früh die Frage: Was kostet eine 24-Stunden Betreuung wirklich – und welche Vorteile bringt sie mit sich?

In diesem Artikel erhalten Sie einen transparenten Überblick über die realen Kosten und die immateriellen Vorteile dieser Betreuungsform.

Was ist unter 24-Stunden Betreuung zu Hause zu verstehen?

Bei einer 24-Stunden Betreuung wohnt eine Betreuungskraft – meist aus Polen oder einem anderen osteuropäischen Land – im Haushalt der pflegebedürftigen Person. Sie übernimmt dabei nicht nur pflegerische Grundtätigkeiten, sondern auch hauswirtschaftliche Aufgaben und sorgt für emotionale Unterstützung.

Wichtig: Der Begriff „24-Stunden Betreuung“ ist nicht wörtlich zu verstehen. Betreuungskräfte dürfen und müssen gesetzlich geregelte Ruhe- und Schlafzeiten einhalten. Die Plattform ermöglicht eine professionelle 24-Stunden Betreuung zu Hause, die individuell auf die Bedürfnisse der Pflegebedürftigen abgestimmt ist.

Was kostet eine 24-Stunden Betreuung zu Hause?

Die monatlichen Gesamtkosten setzen sich aus mehreren Faktoren zusammen:

1. Grundhonorar der Betreuungskraft

Je nach Qualifikation, Erfahrung, Deutschkenntnissen und Anforderungen beträgt das Honorar meist:

  • ab 2.000 bis ca. 3.500 Euro pro Monat

Ein höherer Pflegeaufwand oder bessere Sprachkenntnisse können den Preis erhöhen.

2. Vermittlungsgebühr (bei Agenturen)

Wird die Betreuung über eine Vermittlungsagentur organisiert, fallen zusätzliche Kosten an:

  • Einmalige Vermittlungsgebühr oder monatliche Servicepauschale (meist zwischen 100 und 300 Euro)

Dafür übernimmt die Agentur Organisation, Vertragserstellung, Auswahl und Austausch der Betreuungskraft sowie rechtliche Absicherung.

3. Kost und Logis für die Betreuungskraft

Die Unterbringung im eigenen Haushalt ist verpflichtend. Familien stellen der Betreuungskraft:

  • ein eigenes Zimmer

  • Verpflegung

  • Zugang zu Bad, Küche und WLAN

Diese Sachleistungen sind nicht direkt geldlich zu beziffern, stellen aber einen Teil der Gesamtkosten dar.

4. Sozialabgaben (bei direkter Anstellung)

Falls Sie als Familie die Betreuungskraft selbst anstellen, entstehen zusätzliche Kosten:

  • Sozialversicherungsbeiträge

  • Lohnsteuer

  • eventuell Beiträge zur Unfallversicherung

Dieses Modell ist allerdings mit hohem Verwaltungsaufwand verbunden und daher weniger verbreitet als das Entsendemodell über eine Agentur.

Staatliche Unterstützung und finanzielle Entlastung

Trotz der scheinbar hohen monatlichen Kosten gibt es zahlreiche staatliche Förderungen und Zuschüsse, die die Belastung verringern:

1. Pflegegeld

Je nach Pflegegrad zahlt die Pflegekasse monatlich:

  • Pflegegrad 2: 316 Euro

  • Pflegegrad 3: 545 Euro

  • Pflegegrad 4: 728 Euro

  • Pflegegrad 5: 901 Euro

Das Pflegegeld wird direkt an den oder die Pflegebedürftige(n) gezahlt und kann zur Finanzierung der 24-Stunden Betreuung verwendet werden.

2. Verhinderungspflege und Kurzzeitpflege

Wenn Angehörige entlastet werden sollen, stehen zusätzlich Mittel zur Verfügung:

  • Verhinderungspflege: bis zu 1.612 Euro pro Jahr

  • Kurzzeitpflege: bis zu 1.774 Euro pro Jahr

Diese Beträge können kombiniert und flexibel eingesetzt werden.

3. Steuerliche Absetzbarkeit

Kosten für haushaltsnahe Dienstleistungen und Pflege lassen sich teilweise steuerlich geltend machen:

  • bis zu 20.000 Euro jährlich (20 Prozent Erstattung möglich)

Welche Vorteile bietet die 24-Stunden Betreuung zu Hause?

Neben den Kosten ist vor allem der Mehrwert dieser Betreuungsform entscheidend. Die wichtigsten Vorteile im Überblick:

1. Vertraute Umgebung bleibt erhalten

Der Verbleib im eigenen Zuhause gibt älteren Menschen Sicherheit, Orientierung und Lebensqualität – insbesondere bei Demenz oder eingeschränkter Mobilität.

2. Individuelle und persönliche Betreuung

Im Gegensatz zu Pflegeheimen ist die Betreuung auf die persönlichen Bedürfnisse, Gewohnheiten und Tagesstrukturen abgestimmt.

3. Soziale Bindung und emotionale Stabilität

Die Betreuungskraft bietet nicht nur Hilfe im Alltag, sondern auch Gesellschaft. Diese Beziehung fördert das seelische Wohlbefinden.

4. Flexibilität im Alltag

Individuelle Pflegepläne lassen sich anpassen. Kurzfristige Änderungen sind möglich, ohne große bürokratische Hürden.

5. Entlastung für Angehörige

Die Betreuungskraft übernimmt tägliche Aufgaben, sodass Angehörige wieder mehr Zeit für gemeinsame Erlebnisse haben – ohne ständige Überforderung.

6. Weniger Krankenhaus- und Heimaufenthalte

Durch kontinuierliche Betreuung können viele gesundheitliche Risiken frühzeitig erkannt und vermieden werden.

Fazit: Die 24-Stunden Betreuung ist eine Investition in Lebensqualität

Die monatlichen Kosten für eine 24-Stunden Betreuung zu Hause liegen im Durchschnitt zwischen 2.000 und 3.500 Euro. Durch Pflegegeld, Verhinderungspflege und steuerliche Entlastung lassen sich diese Ausgaben jedoch deutlich reduzieren.

Gleichzeitig erhalten Pflegebedürftige eine individuelle, würdevolle Betreuung in vertrauter Umgebung, während Angehörige spürbar entlastet werden. Damit stellt die 24-Stunden Betreuung eine hochwertige, menschliche Alternative zum Pflegeheim dar – mit einem unschätzbaren emotionalen Wert.

 
 
 

Commenti


bottom of page